In den frühen Morgenstunden verpassten wir leider mit der Nistkastenkamera die Phase des Schlupfes bei jungen Falken zu dokumentieren. Der Prozess begann mit der Bildung feiner Risse in der Eierschale, verursacht durch gezielte Bewegungen des Embryos im Inneren. Mit koordinierten, pulsierenden Muskelkontraktionen verstärkte das Küken die Belastung der Schale, bis erste Bruchstellen sichtbar wurden. Das Küken durchstößt mit dem sogenannten Eizahn die Schale – das ist der eigentliche „Geburtsmoment“.
Nach einer mehrstündigen Phase des aktiven Schlüpfens durchbrach das Küken schließlich die äußere Schutzschicht vollständig. Der feuchte, mit embryonalen Anhaftungen bedeckte Körper des Nestlings kam zum Vorschein. Während die Augen noch geschlossen blieben, setzte rasch eine erste Hauttrocknung durch die Umgebungstemperatur und elterliche Wärmezufuhr ein.
Unmittelbar nach dem Schlupf beginnt die Nestlingszeit und beginnt die Interaktion mit den Altvögeln. Diese übernehmen die Versorgung des Kükens, indem sie Wärme spenden und erste Fütterungsversuche einleiten.